Nächster Lufthansa-Streik steht bevor: Nach dem Bodenpersonal wollen an diesem Freitag die Piloten streiken. Betroffen seien alle Abflüge von Lufthansa und Lufthansa Cargo aus Deutschland.
Die Piloten der Lufthansa haben beschlossen, an diesem Freitag zu streiken. Alle Abflüge der Mutterkonzerne Lufthansa und Lufthansa Cargo aus Deutschland sollen fortgesetzt werden, teilte die Gewerkschaft Cockpit (VC) mit. Die Entscheidung habe der Vorstand nach intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen und auf Anfrage des Tarifausschusses getroffen, sagte ein Sprecher.
Die Lufthansa wird voraussichtlich einen Notflugplan erstellen. Zu den Auswirkungen des angekündigten Pilotenstreiks auf die Passagiere konnte das Unternehmen am Vormittag aber noch keine Angaben machen. Das Unternehmen sagte, es werde alles tun, um es so niedrig wie möglich zu halten. Fluggäste werden gebeten, sich auf www.lufthansa.com zu informieren.
Preisstreit für die Zahlung
„Um Arbeitskämpfe zu vermeiden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot präsentieren“, sagte VC-Zollchef Marcel Gröls. Offizieller Grund für den Arbeitskampf sind aus Gewerkschaftssicht die gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag. Selbst eine Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen und ein verbessertes Angebot des Unternehmens in der vergangenen Woche brachten keinen Durchbruch. Zuletzt waren an diesem Mittwoch Gespräche erfolglos geblieben.
Lufthansa habe den Termin nicht für ein verbessertes Angebot genutzt, erklärte VC. Für die rund 5.000 Kapitäne und Ersten Offiziere sieht sie Gehaltserhöhungen von 5,5 Prozent in diesem Jahr und einen automatischen Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr vor.
97,6 Prozent stimmten für den Streik
Im Hintergrund gibt es auch einen Konflikt um die künftige Unternehmensstrategie. In der Vergangenheit hatte der VC die exakte Anzahl von 325 Flugzeugen garantiert, die nur von den rund 5.000 tariflich erfassten Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften. Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung gekündigt und damit begonnen, einen neuen Flug (AOC) mit niedrigeren Gebührenbedingungen unter dem Kranich-Logo zu erstellen. Die neue Airline, intern „Cityline 2“ genannt, soll viele Flüge der bisherigen Muttergesellschaft im Europaverkehr übernehmen.
Laut VC stimmten beim Durchgang der Lufthansa 97,6 Prozent für den Arbeitskampf, bei der kleineren Lufthansa Cargo waren es sogar 99,3 Prozent. Nach Angaben des Verbands lag die Teilnahme auf beiden Flügen bei über 93 Prozent. Die Zustimmung von mehr als 70 Prozent aller Wahlberechtigten war erforderlich.
Auch bei Eurowings droht ein Streik
Auch bei der größten Lufthansa-Tochter Eurowings mit ihren rund 100 Flugzeugen hat die Pilotengewerkschaft einen Streik vorbereitet. Nach der Auszählung vom Mittwoch stimmten 97,9 % für einen möglichen Arbeitskampf. Allerdings steht dort nächste Woche noch ein Verhandlungstermin an, sodass für Eurowings zunächst kein konkreter Streiktermin genannt wurde.
Noch im Juli legte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals die Lufthansa-Flüge fast einen ganzen Tag lang lahm. Mehr als 1.000 Flüge wurden gestrichen und rund 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern. In der nächsten Verhandlungsrunde setzte sich die Gewerkschaft für zweistellige Lohnerhöhungen für die rund 20.000 Landarbeiter durch, vor allem in den untersten Lohnklassen.
Der letzte Pilotenstreik bei Lufthansa endete im Februar 2017 nach 14 Runden und einer letztlich erfolgreichen Schlichtung. Der 2012 begonnene Arbeitskampf hat Lufthansa nach damaligen Angaben mindestens 500 Millionen Euro gekostet.
title: “Beschluss Der Cockpit Union Lufthansa Piloten Streiken Am Freitag Klmat” ShowToc: true date: “2022-10-29” author: “Dorothy Mildren”
Nächster Lufthansa-Streik steht bevor: Nach dem Bodenpersonal wollen an diesem Freitag die Piloten streiken. Betroffen seien alle Abflüge von Lufthansa und Lufthansa Cargo aus Deutschland.
Die Piloten der Lufthansa haben beschlossen, an diesem Freitag zu streiken. Alle Abflüge der Mutterkonzerne Lufthansa und Lufthansa Cargo aus Deutschland sollen fortgesetzt werden, teilte die Gewerkschaft Cockpit (VC) mit. Die Entscheidung habe der Vorstand nach intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen und auf Anfrage des Tarifausschusses getroffen, sagte ein Sprecher.
Die Lufthansa wird voraussichtlich einen Notflugplan erstellen. Zu den Auswirkungen des angekündigten Pilotenstreiks auf die Passagiere konnte das Unternehmen am Vormittag aber noch keine Angaben machen. Das Unternehmen sagte, es werde alles tun, um es so niedrig wie möglich zu halten. Fluggäste werden gebeten, sich auf www.lufthansa.com zu informieren.
Preisstreit für die Zahlung
„Um Arbeitskämpfe zu vermeiden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot präsentieren“, sagte VC-Zollchef Marcel Gröls. Offizieller Grund für den Arbeitskampf sind aus Gewerkschaftssicht die gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag. Selbst eine Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen und ein verbessertes Angebot des Unternehmens in der vergangenen Woche brachten keinen Durchbruch. Zuletzt waren an diesem Mittwoch Gespräche erfolglos geblieben.
Lufthansa habe den Termin nicht für ein verbessertes Angebot genutzt, erklärte VC. Für die rund 5.000 Kapitäne und Ersten Offiziere sieht sie Gehaltserhöhungen von 5,5 Prozent in diesem Jahr und einen automatischen Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr vor.
97,6 Prozent stimmten für den Streik
Im Hintergrund gibt es auch einen Konflikt um die künftige Unternehmensstrategie. In der Vergangenheit hatte der VC die exakte Anzahl von 325 Flugzeugen garantiert, die nur von den rund 5.000 tariflich erfassten Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften. Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung gekündigt und damit begonnen, einen neuen Flug (AOC) mit niedrigeren Gebührenbedingungen unter dem Kranich-Logo zu erstellen. Die neue Airline, intern „Cityline 2“ genannt, soll viele Flüge der bisherigen Muttergesellschaft im Europaverkehr übernehmen.
Laut VC stimmten beim Durchgang der Lufthansa 97,6 Prozent für den Arbeitskampf, bei der kleineren Lufthansa Cargo waren es sogar 99,3 Prozent. Nach Angaben des Verbands lag die Teilnahme auf beiden Flügen bei über 93 Prozent. Die Zustimmung von mehr als 70 Prozent aller Wahlberechtigten war erforderlich.
Auch bei Eurowings droht ein Streik
Auch bei der größten Lufthansa-Tochter Eurowings mit ihren rund 100 Flugzeugen hat die Pilotengewerkschaft einen Streik vorbereitet. Nach der Auszählung vom Mittwoch stimmten 97,9 % für einen möglichen Arbeitskampf. Allerdings steht dort nächste Woche noch ein Verhandlungstermin an, sodass für Eurowings zunächst kein konkreter Streiktermin genannt wurde.
Noch im Juli legte die Gewerkschaft Verdi mit einem Warnstreik des Bodenpersonals die Lufthansa-Flüge fast einen ganzen Tag lang lahm. Mehr als 1.000 Flüge wurden gestrichen und rund 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern. In der nächsten Verhandlungsrunde setzte sich die Gewerkschaft für zweistellige Lohnerhöhungen für die rund 20.000 Landarbeiter durch, vor allem in den untersten Lohnklassen.
Der letzte Pilotenstreik bei Lufthansa endete im Februar 2017 nach 14 Runden und einer letztlich erfolgreichen Schlichtung. Der 2012 begonnene Arbeitskampf hat Lufthansa nach damaligen Angaben mindestens 500 Millionen Euro gekostet.