ORF Stefan Schweiger bei der Probe in der Stiftskirche Tanzenberg
Kunst und Urteil reichen sich wieder die Hand
Festspielleiter Stefan Schweiger: „Die Geschichte hinter dieser Spielzeit sind Krisen und besondere Ereignisse, die Menschen vor Jahrhunderten bewegten und damals wie heute Eingang in die Theaterstücke fanden.“ Deshalb beginnt das diesjährige Triangel nicht wie üblich mit Alltäglichem. sondern mit einem geistlichen Konzert, „in dem zwei monumentale Werke erklingen – eines aus der Zeit um 1500 und eines von heute, dem Jahr 2018 –, die auch auf die Krisen ihrer Zeit verweisen“.
Als kein Stein auf dem anderen gelassen wurde
Als Brumel den monumentalen Rahmen der Messe schuf, war der neue Kontinent gerade erst entdeckt worden. Knapp zwei Jahrzehnte später sorgten Martin Luthers Thesen dafür, dass in Europa kein Stein auf dem anderen blieb. Sniders nicht minder beeindruckende Komposition – eine Hymne für die Stimmlosen und Vergessenen, ein Requiem für die noch nicht Verstorbenen – ist auch als Gebet für die Natur und die Lebewesen unseres Planeten zu verstehen, das zum Mitgefühl aufruft und uns vor Gleichgültigkeit bewahren will Denkweise. Angesichts des Klimawandels, der Corona-Krise und des Krieges in der Ukraine leider aktueller denn je. ORF-Seminarkirche Tanzenberg Musikalischer Leiter Gabriel Crouch sagt über diese Partitur: „Dieses Stück hat nur drei Akkorde. Aber innerhalb dieser Akkorde wird es sehr kompliziert. Diese drei Akkorde stehen in einer Beziehung, die perfekt und göttlich erscheint.”
Gelassener Regisseur zu Beginn des Festivals
Die Musiker proben tagelang vor Ort. Aber das ist nicht alles, was Trigonale auszeichnet. Nach 15 Jahren als künstlerischer Leiter sieht Stefan Schweiger dem bevorstehenden Festivalstart gelassen entgegen: „Ich bin sehr entspannt, weil ich in den letzten beiden Tagen bereits erlebt habe, wie konzentriert und konstruktiv hier gearbeitet wird. Die Freude, mit der die Künstler an den einzelnen Projekten beteiligt sind und dann nichts zu befürchten ist.” Henry Purcell in der Arndorfer Kirche. Es gibt viel Dunkelheit in dieser Musik, aber am Ende wird sie wieder hell und hell. Mark Tatlow sagt: „Diese Musik hat Tiefe. Aber, und das ist ganz wichtig, ein allgemeines Gefühl von Freude und Spaß.”
Festival bis 11. September
Die Gefühle und Ängste der Menschen haben sich nicht verändert. Damals wie heute kann Musik Licht ins Dunkel des Alltags bringen. Stefan Schweiger: „Musik war für Komponisten schon immer ein Mittel, um die Eindrücke ihrer Zeit zu verarbeiten, und Musik hat den Menschen sicherlich geholfen, sich selbst aufzubauen – damals wie heute.“ Die Trigonale – das Festival der Alten Musik – läuft noch bis zum 11. September.
title: “Zeitlose Alte Musik In Der Trigonale Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-15” author: “Sam Paton”
ORF Stefan Schweiger bei der Probe in der Stiftskirche Tanzenberg
Kunst und Urteil reichen sich wieder die Hand
Festspielleiter Stefan Schweiger: „Die Geschichte hinter dieser Spielzeit sind Krisen und besondere Ereignisse, die Menschen vor Jahrhunderten bewegten und damals wie heute Eingang in die Theaterstücke fanden.“ Deshalb beginnt das diesjährige Triangel nicht wie üblich mit Alltäglichem. sondern mit einem geistlichen Konzert, „in dem zwei monumentale Werke erklingen – eines aus der Zeit um 1500 und eines von heute, dem Jahr 2018 –, die auch auf die Krisen ihrer Zeit verweisen“.
Als kein Stein auf dem anderen gelassen wurde
Als Brumel den monumentalen Rahmen der Messe schuf, war der neue Kontinent gerade erst entdeckt worden. Knapp zwei Jahrzehnte später sorgten Martin Luthers Thesen dafür, dass in Europa kein Stein auf dem anderen blieb. Sniders nicht minder beeindruckende Komposition – eine Hymne für die Stimmlosen und Vergessenen, ein Requiem für die noch nicht Verstorbenen – ist auch als Gebet für die Natur und die Lebewesen unseres Planeten zu verstehen, das zum Mitgefühl aufruft und uns vor Gleichgültigkeit bewahren will Denkweise. Angesichts des Klimawandels, der Corona-Krise und des Krieges in der Ukraine leider aktueller denn je. ORF-Seminarkirche Tanzenberg Musikalischer Leiter Gabriel Crouch sagt über diese Partitur: „Dieses Stück hat nur drei Akkorde. Aber innerhalb dieser Akkorde wird es sehr kompliziert. Diese drei Akkorde stehen in einer Beziehung, die perfekt und göttlich erscheint.”
Gelassener Regisseur zu Beginn des Festivals
Die Musiker proben tagelang vor Ort. Aber das ist nicht alles, was Trigonale auszeichnet. Nach 15 Jahren als künstlerischer Leiter sieht Stefan Schweiger dem bevorstehenden Festivalstart gelassen entgegen: „Ich bin sehr entspannt, weil ich in den letzten beiden Tagen bereits erlebt habe, wie konzentriert und konstruktiv hier gearbeitet wird. Die Freude, mit der die Künstler an den einzelnen Projekten beteiligt sind und dann nichts zu befürchten ist.” Henry Purcell in der Arndorfer Kirche. Es gibt viel Dunkelheit in dieser Musik, aber am Ende wird sie wieder hell und hell. Mark Tatlow sagt: „Diese Musik hat Tiefe. Aber, und das ist ganz wichtig, ein allgemeines Gefühl von Freude und Spaß.”
Festival bis 11. September
Die Gefühle und Ängste der Menschen haben sich nicht verändert. Damals wie heute kann Musik Licht ins Dunkel des Alltags bringen. Stefan Schweiger: „Musik war für Komponisten schon immer ein Mittel, um die Eindrücke ihrer Zeit zu verarbeiten, und Musik hat den Menschen sicherlich geholfen, sich selbst aufzubauen – damals wie heute.“ Die Trigonale – das Festival der Alten Musik – läuft noch bis zum 11. September.