Wie ein Vertreter der Europäischen Kommission sagte, werden die Brüsseler Behörden die Entscheidung der EMA sehr schnell akzeptieren. Ob das am Donnerstag passiert, bleibt abzuwarten. Die EMA-Entscheidung betrifft die Anträge von Biontech/Pfizer und der US-Firma Moderna auf Zulassung der sogenannten bivalenten mRNA-Impfstoffe, die Schutz gegen das ursprüngliche SARS-CoV-2 und gegen Omicrons Sublinie BA.1 bieten sollen. In Österreich oder Deutschland spielen diese Viren keine Rolle mehr. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass dieser Impfstoff auch gegen die derzeit im Umlauf befindlichen Sublinien von Omicron besser wirkt. Mit der Entscheidung der EMA und der EU-Kommission ist der Weg frei für die Fortsetzung der Impfkampagnen. Die österreichische Nationale Impfkommission (NIG) hat gestern die Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus für alle Menschen ab zwölf Jahren empfohlen. Bisher galt die vierte Naht als Empfehlung für Menschen ab 60 Jahren. Nachdem der speziell auf die Omicron BA.1-Variante angepasste Impfstoff am Donnerstag wie erwartet grünes Licht von der EMA erhalten hat, soll der auf die aktuelle BA.4/BA.5-Variante angepasste Impfstoff einige Wochen später folgen. Österreich hat 2,54 Millionen Dosen des bivalenten BA.1-Impfstoffs von Moderna und 1,51 Millionen Dosen des bivalenten BA.1-Impfstoffs von Pfizer bestellt. Bereits in der kommenden Woche rechnet das Gesundheitsministerium mit der Lieferung der angepassten Version der Impfstoffe für alle EU-Mitgliedsstaaten. Sobald die ersten Dosen der bivalenten Impfstoffe in Österreich verfügbar sind, können sie gemäß den NIG-Empfehlungen als Auffrischimpfung eingesetzt werden. „Die heutige positive Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur für die ersten beiden variantenangepassten mRNA-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und Moderna ist wichtig, um die Europäer vor dem potenziellen Risiko von Infektionsepidemien im Herbst und Winter zu schützen“, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. „Wir werden uns jetzt um eine beschleunigte Zulassung dieser Impfstoffe bemühen, um sicherzustellen, dass sie schnell in der gesamten EU freigegeben werden können.“ Die EMA erklärte, dass die angepassten Impfstoffe bei zuvor geimpften Personen starke Immunantworten gegen die BA.1-Unterlinie der Mikrobe hervorriefen. Studien haben insbesondere gezeigt, dass sie in dieser Hinsicht wirksamer sind als die bisher verwendeten Impfstoffe. Die Nebenwirkungen sind mit denen früherer Impfstoffe vergleichbar und meist mild und von kurzer Dauer. (dpa/dpa)