Ungewöhnliche nukleare Bedrohung aus Russland!
Nukleare Angst! Darauf setzt der Kreml nun offen.
Nachdem die EU am Mittwoch die Visaerleichterung für Russen abgeschafft hatte, schlug die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, mit einer kaum verhüllten Drohung zu.
„Ich merke, dass die EU jetzt mit einer wichtigeren Entscheidung beschäftigt ist, nämlich der Frage, ob sie den Russen Visa ausstellen soll oder nicht. Aber Strahlung hat keinen Pass. Für den Grenzübertritt wird kein Visum benötigt. Wenn in Saporischschja etwas passiert, geht es nicht um Visa, Pässe oder Grenzen“, sagte die Sprecherin.
Ein russischer Soldat vor dem besetzten Kraftwerk in Saporischschja
Foto: ALEXANDER ERMOCHENKO/REUTERS
Und weiter: „Aus irgendeinem Grund zeigt sich die Europäische Union wenig besorgt über dieses Thema. Liberale europäische Regime haben viele selbstzerstörerische und selbstmörderische Entscheidungen getroffen. Vielleicht ist das eine weitere Münze im Sparschwein.”
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Der Nervenkrieg darum AKW Saporischschja währenddessen fährt er fort. Gestern kamen die Inspektoren Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) nach langem Kampf – und Bombardierung des Kraftwerks – endlich da. Doch wie lange sie dort bleiben werden – unklar.
Raphael Grossi, IAEO-Koch
Foto: GENIA SAWILOW/AFP
IAEA-Chef Rafael Grossi schrieb am Freitagabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, seine Organisation sei “here to stay” und weiterhin präsent. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Russland versuche, die Mission mit einer erfolglosen Besichtigung des Kraftwerks zu beenden. Moskau hatte von den Inspektoren Objektivität gefordert.
Die Eskorte der Inspektoren auf dem Weg zum Kraftwerk
Foto: ALEXANDER ERMOCHENKO/REUTERS
Am Donnerstagmorgen war Europa vielleicht so nah an einer neuen Nuklearkatastrophe wie seit 36 Jahren (der Tschernobyl-Katastrophe).
Um 3.57 Uhr Das Notsystem wurde nach einem “russischen” Granatenbeschuss im Reaktorblock Nummer 5 aktiviert. Der Reaktor wurde abgeschaltet, wie der Betreiber “Energoatom” mitteilte. Die Notstromversorgung des Kraftwerks „brach zusammen“.
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Russlands skrupelloses Verhalten überraschte auch Deutschland. Moskau müsse „sofort alle Feindseligkeiten in und um das AKW einstellen und den Inspektoren vollen und freien Zugang gewähren“, sagte FDP-Energieexperte Olaf in der Beek (55) zu BILD. In der Beek zeigte sich wenige Stunden vor Beginn der IAEA-Mission schockiert über die subversiven Manöver des Kreml. „Dass das russische Militär auf den Konvoi auf dem Weg zum AKW geschossen hat, ist völlig inakzeptabel und zeigt, dass Russland den Zugang um jeden Preis verhindern wollte“, so der FDP-Abgeordnete im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. sagte er BILD.