Plakat auf Voi Cube: Migros veröffentlicht Überwachungsbilder mit jungen Dieben

In einem Voi Cube in Bern haben zwei junge Männer bereits mehrfach Waren gestohlen. Zur Sensibilisierung hat die Migros nun Bilder der Überwachungskamera gepostet. 1/4 Die Migros hat Fotos von zwei Jugendlichen gepostet, die Waren von Voi Cube gestohlen haben. 20min/News-Scouts An Voi Cubes, den Automaten der Migros, können Kunden unbeaufsichtigt einkaufen… Foto: 20min/Simon Glauser 20 Minuten/Simon Glauser … und an der Self-Checkout-Kasse bezahlen. Foto: 20min/Simon Glauser 20 Minuten/Simon Glauser

Nach mehreren Diebstählen im Voi Cube in Bern hat die Migros ein Plakat mit Bildern aus dem Überwachungsvideo aufgehängt. Der Händler will damit zeigen, dass „falsches Handeln Konsequenzen hat und nicht unbemerkt bleibt“. Die Kantonspolizei Bern rät betroffenen Ladenbesitzern, sich direkt an die Polizei zu wenden.

Migros Aare Voi Cubes funktionieren ohne Personal, Sie bezahlen am Schalter mit automatischer Kasse. Während sich die meisten Kunden ehrlich und korrekt verhalten, ziehen automatisierte Minimärkte auch immer wieder Diebe an. Im Berner Marzili ist es nun bunt für die Migros geworden: Im Schaufenster des dortigen Einkaufscontainers hängt nun ein Plakat mit Bildern aus dem Überwachungsvideo, das zwei junge Diebe zeigt. Ihre Gesichter sind mit gefälschten Emojis bedeckt. Darunter steht: „Kauf = etwas gegen Bezahlung bekommen. Hast du etwas falsch gemacht?’

“Benutzeraktualisierung”

Ein Leser, der das Plakat fotografierte, äußerte sich ambivalent zum Vorgehen der Migros: „Ich denke, das Posten der Bilder könnte eine abschreckende Wirkung haben und damit Diebstahl verhindern. Andererseits halte ich die Maßnahme aus Gründen des Datenschutzes für nicht ganz unproblematisch – auch wenn die Personen nicht erkennbar sind.“ Wie die Migros Aare nach einer 20-minütigen Anfrage schreibt, seien die beiden jungen Männer bereits mehrfach zum Stehlen zurückgekehrt. Vorrangiges Ziel der Plakataktion sei es, darauf aufmerksam zu machen, dass “Fehlhandlungen Folgen haben und nicht unbemerkt bleiben”, sagte Sprecherin Andrea Bauer. Die Aktion „ist in keiner Weise als private Fahndung gedacht, sondern soll die Aufmerksamkeit der Nutzer schärfen“.

Es ist erlaubt Bilder von Dieben zu posten, aber…

Auf Anfrage sagte die Kantonspolizei Bern, sie werde öffentlich nach Verdächtigen suchen, sofern dies nicht primär der Strafverfolgung vorbehalten sei. Insbesondere sind der Grundsatz der Unschuldsvermutung und die Persönlichkeitsrechte der Opfer zu berücksichtigen.
Allerdings ist es Einzelpersonen nicht per se untersagt, Bilder aus dem eigenen Überwachungsvideo zu posten. Man könnte aber auch auf rechtliches Glatteis treten: Wenn beispielsweise die Person auf dem Bild des Diebstahls beschuldigt wird und dies realisiert, ist ein solches Vorgehen nicht ohne Risiko, „weil unter Umständen der Straftatbestand der Verleumdung oder Körperverletzung strafbar ist Rechte im Raum stehen könnten“, schreibt Kapo auf Anfrage. Allerdings handelt es sich dabei um Vollzugsdelikte, die von den Betroffenen verfolgt werden sollten. Capo Byrne empfiehlt den Opfern, sich direkt bei der Polizei zu melden, damit diese als Strafverfolgungsbehörden die notwendigen Maßnahmen ergreifen können.

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