Auf Englisch sagte er weiter, wenn er als Politiker den Menschen in der Ukraine verspreche: “Wir werden zu Ihnen stehen, solange Sie uns brauchen, dann werde ich liefern, egal was meine deutschen Wähler denken.” Deshalb sei es ihr als Politikerin immer wichtig, sehr offen und klar zu sein, erklärte sie. Alle von ihr ergriffenen Maßnahmen müssen so lange nachhaltig sein, wie die Ukraine Hilfe benötigt. Wenn der Krieg nicht in naher Zukunft endet, muss man in zwei Jahren zur Ukraine stehen. “,”authorTextHtml”:”Süddeutsche Zeitung”,”mainTheme”:”Video”,”durationInSeconds”:”02:45″,”tags”:[“Video”],”autoListing”:false,”seoData”:{“seoTitle”:””,”seoDescription”:””,”canonicalUrl”:””,”facebookImageSrc”:”

        Baerbock auf der Konferenz Forum 2000: Ihre Ausführungen im Video Im Videobeitrag
        (Video: Süddeutsche Zeitung, Foto: SZ)

Der Winter kommt, daher könnte es für demokratische Politiker eine Herausforderung sein, wenn Menschen auf die Straße gehen und sagen, dass wir uns die Energiepreise nicht mehr leisten können. „Und ich sage: ‚Ja, ich weiß, deshalb helfen wir mit Sozialmaßnahmen‘“, erklärte Baerbock – ein Hinweis auf die innenpolitische Debatte um ein weiteres Hilfspaket, bei dem es um den Ausgleich explodierender Energiepreise geht „Aber ich will nicht sagen, okay, dann beenden wir die Sanktionen gegen Russland. Wir stehen zur Ukraine und das heißt, die Sanktionen bleiben über den Winter bestehen“, auch wenn es für uns Politiker hart wird. Deshalb müssen europaweit gute Lösungen gefunden werden, um die sozialen Folgen steigender Energiepreise abzumildern. Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video der Aussage wurde jedoch so bearbeitet, dass der Kontext der Aussage verloren ging, und Baerbocks Botschaft, die sie in die Ukraine transportieren wollte – „was auch immer meine deutschen Wähler denken“ – blieb zentrale Aussage. AfD und Linke warfen dem Grünen-Politiker daraufhin vor, den Wählerwillen zu ignorieren.

Rücktrittsantrag der AfD

AfD-Vorsitzende Alice Weidel forderte Baerbocks Rücktritt: „Wer sich offensichtlich nicht um die Interessen der Wähler in Deutschland schert, hat in einem Kabinett nichts zu suchen“, schrieb Weidel auf Twitter. Die Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen von der Linken kritisierte an gleicher Stelle, dass ein Außenminister, der nach dem Slogan „Ukraine zuerst, Bürger egal“ handelte, ein „Totalversagen“ sei. Das Auswärtige Amt sprach von Desinformationen, die über pro-russische Kanäle verbreitet würden. Der Strategische Kommunikationsbeauftragte Peter Ptasek twitterte eine Erklärung, die über den offiziellen Kanal des Ministeriums geteilt wurde: „Sinnvoll bearbeitetes Video, verstärkt durch pro-russische Konten und bereit für den Cyber ​​​​Court, Desinformation von der Stange“, schrieb Ptasek.

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