Gazprom nimmt den Erdgastransport durch Nord Stream 1 nicht wieder auf

Ab: 20:30 Uhr|  Lesezeit: 3 Minuten 

Der Erdgastransport über Nord Stream 1 wird vorerst nicht wieder aufgenommen Entgegen der Ankündigung wird weiterhin kein Gas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 fließen. Das teilte der russische Staatskonzern Gazprom mit. Als Grund wird ein Ölleck in der Kompressorstation Portovaya angegeben. Der russische Energiekonzern Gazprom hat wegen einer Turbinenreparatur die Lieferung von Erdgas durch die Pipeline Nord Stream 1 „komplett“ eingestellt. Bei Wartungsarbeiten wurde festgestellt, dass Öl aus der Turbine austrat. Über die Dauer der Unterbrechung machte Gazprom keine Angaben. Anders als angekündigt wird ab diesem Samstag kein Erdgas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 fließen. Das teilte der Staatskonzern Gazprom am Freitagabend auf Telegram mit. Grund ist ein Ölleck an der Kompressionsstation Portovaya. Der Gasfluss bleibt gestoppt, bis er beseitigt ist. Ab Samstagmorgen sollte nach Abschluss der angekündigten dreitägigen Wartungsarbeiten wieder Gas durch die Leitung fließen. Entdeckt wurde das Leck nach Angaben von Gazprom bei Wartungsarbeiten an der Station, die gemeinsam mit Experten von Siemens Energy durchgeführt wurden. Das ausgelaufene Öl wurde an mehreren Stellen gefunden. Dort kann der sichere Betrieb der letzten verbliebenen Gasturbine nicht gewährleistet werden. Solche Ölkatastrophen soll es in der Vergangenheit schon gegeben haben. Hier finden Sie Inhalte Dritter Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Ein Schreiben zu den Beschwerden über Trent 60 Block Nummer 24 und zu den notwendigen Reparaturen sei an den Chef von Siemens Energy, Christian Bruch, geschickt worden, teilte Gazprom mit. Lesen Sie auch Die ersten Erdgaslieferungen wurden zuvor für Samstagmorgen angekündigt. Das Volumen der angekündigten Lieferungen entsprach zunächst dem Niveau vor dem Ausfall, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit 33 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Tag. Bis zum späten Freitagnachmittag zeigten vorläufige Zahlen dann nur noch einen marginal signifikanten Betrag.

Europäische Kommission: Nord Stream 1 unter „falschen Vorwänden“ beendet.

Das Berliner Bundesfinanzministerium wollte sich zu den Gründen von Gazprom für die Verlängerung der Gassperre nicht äußern. Ein Sprecher des Ministeriums versicherte jedoch, dass die Versorgungssicherheit in Deutschland „gewährleistet“ sei. Wegen der „Unzuverlässigkeit“ Russlands habe die Bundesregierung „unerschütterlich und konsequent“ Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit von russischen Energieimporten verfolgt: „Dadurch sind wir heute deutlich besser gerüstet als noch vor einigen Monaten.“ Die Gasspeicher sind derzeit zu 84,3 Prozent gefüllt, das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte damit früher erreicht werden. Lesen Sie auch Die Europäische Kommission hat dem russischen Staatskonzern Gazprom vorgeworfen, den Erdgasfluss unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gestoppt zu haben. „Die Ankündigung von Gazprom heute Nachmittag, Nord Stream 1 unter falschem Vorwand wieder abzuschalten, ist ein weiterer Beweis für seine Unzuverlässigkeit als Lieferant“, twitterte ein Sprecher der Europäischen Kommission am Freitagabend. Es ist auch ein Beweis für den Zynismus Russlands, das lieber Gas verbrennt, als Verträge zu erfüllen. Seit Mittwochmorgen ist kein Gas durch die letzte große russische Gaspipeline nach Deutschland geflossen. Grund sind laut russischem Energiekonzern Gazprom Wartungsarbeiten an einer Verdichterstation. Das Unternehmen hatte angekündigt, dass der Lieferstopp bis zum 2. September dauern werde. Der russische Energieriese Gazprom sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässigkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittag der Nachrichtenagentur Interfax. Es bestehen keine technischen Reserven. „Nur eine Turbine funktioniert“, sagte er, als er von einem Reporter nach möglichen weiteren Ausfällen gefragt wurde.